PH 16
Das PH 16 ist ein DDR-Plattenbauhochhaus in Fertigteilbauweise, welches Ende der 1960er-Jahre vom Wohnungsbaukombinat Erfurt entwickelt wurde. Der Name PH 16 steht für "Punkthochhaus mit 16 Geschossen".
Geschichte
Das Plattenbauhochhaus wurde vom Wohnungsbaukombinat Erfurt konzipiert und gebaut. Die ersten Häuser entstanden 1968 am Juri-Gagarin-Ring. Insgesamt wurden im Zeitraum von 1968 bis ... 15 Punkthochhäuser erichtet.
Später wurde das PH 16 auch von anderen Wohnungsbaukombinaten in der DDR übernommen und in leicht abgeänderten Versionen gebaut. In Leipzig wurden zwischen 1973 und 1980 47 PH 16 erichtet, in Magdeburg 28 und in Gera eines.
Aufbau
Ein PH 16 umfasst insgesamt 132 Wohnungen, welche sich fast ausschließlich aus Ein-, Zwei- und Dreiraumwohnungen zusammensetzen. Im 14./15. OG liegen vier Sechsraum-, zwei Vierraum und zwei Zweiraumwohnungen, die jeweils aus zwei übereinanderliegenden, mit einer Treppe verbundenen Wohnungen bestehen. Das Haus gliedert sich in drei Gebäudeflügel, die durch den Hausflur mit zwei Aufzügen sowie dem Treppenhaus verbunden sind. Zwei der Flügel enthalten in jeder Etage eine Einraum-, eine Zweiraum- und eine Dreiraumwohnung, während einer der Flügel aus zwei Dreiraumwohnungen und einer Zweiraumwohnung besteht.
Die Höhe eines PH 16 beträgt 50,45 m über dem Erdboden. Es umfasst insgesamt ein umbautes Volumen von ... m³. Die Fläche von ... m² teilt sich in ... und ... auf. Die Einraumwohnungen sind ... m², die Zweiraumwohnungen ... m² und die Dreiraumwohnungen ...m² groß.
Konstruktion und Montage
Das PH 16 besteht aus Betonfertigteilen mit einer Laststufe von 5,0 t. Die dreischichtigen, 29 cm dicken Außenwände setzen sich aus Normalbeton (14 cm), einer Polystyroldämmung (5 cm) und einer Wetterschale (6 cm) zusammen und werden bereits oberflächenfertig aus der Fabrik zur Montage angeliefert. Die Innenwände sind aus 14 cm dickem Stahlbeton, Trennwände aus 7 cm dickem Normalbeton oder Gips. Die Decken bestehen aus 14 cm starkem Stahlbeton.
Zur Montage des Gebäudes ist ein Kran nötig.
Versionen
Ursprüngliches PH 16 (Erfurt)
Das 1968 entworfene PH 16 wurde im Katalog des WBK Erfurt von 1970 in drei Versionen präsentiert, welche sich jeweils in der Außenwandgestaltung in Bezug auf die Fenster und Zierelemente unterschied. Variante A kombiniert Außenwandplatten mit drei normalen Fenstern und Außenwandplatten mit zwei normalen und je einem Mansardenfenster. Die Gestaltungselemente sitzen dabei rechts und links neben den Fenstern auf den Fertigteilen. Variante B und C haben stattdessen ausschließlich Außenwandelemente mit je einem Mansarden- und zwei normallangen Fenstern. Bei ersterer sitzen die Zierelemente wie bei A an neben den Fenstern, während sie sich bei C unter den normalen Fenstern befinden und mit dem Mansardenfenster abschließen.
PH 16 Typ Leipzig
Das Baukombinat Leipzig übernahm das PH 16 vom WBK Erfurt und entwickelte eine eigene Variante. Die bis 1975 in Leipzig an der Straße des 18. Oktober, in Marienbrunn und in Schönefeld gebauten PH 16 entsprechen äußerlich weitgehend der Variante C des Erfurter Originals. Die Außenwandplatten haben jeweils drei Fenster, von denen eines zum Mansardenfenster verlängert wird. Die Ziermosaikelemente unter den beiden normalhohen Fenstern schließen mit der Verlängerung des Mansardenfensters ab und bilden eine optische Einheit.
Ab 1978 entstand jedoch eine neue Leipziger Variante, die von den drei ursprünglichen Erfurter Versionen abweicht. Bei dieser gibt es keine verlängerten Fenster mehr, dafür wurde das Zierelement entsprechend verlängert. Die PH 16 in Grünau, Mockau und am Johannapark wurden in diesem späteren Stil errichtet.
PH 16 Typ Magdeburg
Die in Magdeburg gebauten Punkthochhäuser entsprechen wie die früheren Leipziger Bauten weitgehend der C-Version des Erfurter WBK. Nur die Fassadengestaltung unterscheidet sich. So wurden anstelle von Ziermosaik oder Schaumbeton unter den Fenstern die gesamte Fläche über und unter den Fenstern sowie die gesamten Platten um den einzelnen Fenstern an den Außenecken der Gebäude farbig gestrichen. Teilweise geschah dies in einer Art, die ein Zierelement unter den nicht verlängerten Fenstern nachahmte.
Im Angebotskatalog von 1967 des Wohnungsbaukombinats Magdeburg sind zwei Wohnhochhaustypen mit 17 und 23 Geschossen "in Vorbereitung" zu finden. Da in Magdeburg nie solche Gebäude errichtet wurden, ist davon auszugehen, dass anstelle der Eigenentwicklungen das PH 16 vom WBK Erfurt übernommen wurde.
Quellenverzeichnis
1 Angebotskatalog WBK Erfurt 1969. Online unter:
2 Erzeugniskatalog BK Leipzig 1975. Online unter: https://bauarchivddr.bbr-server.de/bauarchivddr/archiv/plarchiv/03061-0942/akten-und-mappen-pdf/03061-0942-angebotskatalog.pdf (abgerufen am 27.12.2025)
3 Erzeugniskatalog BK Leipzig 1981. Online unter: